Freitag, 3. August 2007

Telefonieren im Ausland bleibt für viele teuer

Einen Monat nach Inkrafttreten der EU-Verordnung für niedrigere Gebühren sind erst rund 35 Millionen Handy-Kunden auf den so genannten Eurotarif umgestellt worden, wie eine Umfrage bei großen Mobilfunkanbietern ergab. Das sind rund 40 Prozent aller Handy-Kunden in Deutschland. Die meisten anderen Nutzer müssen sich noch bis mindestens Ende August gedulden. Die am 30. Juni in Kraft getretene EU-Verordnung schreibt vor, dass Anrufe aus dem EU-Ausland nach Hause nicht mehr als 58 Cent pro Minute kosten dürfen.

Der zweitgrößte deutsche Mobilfunkanbieter Vodafone stellte am Sonntag rund 20 Millionen Verträge seiner rund 30 Millionen Kunden auf den neuen Tarif um, wie eine Sprecherin bestätigte. Bei Vodafone telefonieren die verbleibenden rund zehn Millionen Kunden bereits mit dem konzerneigenen Auslands-Handytarif „Reiseversprechen“, der nach Einschätzung von Verbraucherschützern ebenfalls relativ günstige Preise für Auslands-Telefonate bietet.

Marktführer T-Mobile hatte schon am 1. Juli rund 13 Millionen Verträge seiner 33 Millionen Kunden auf den neuen Tarif umgestellt. Zudem sind in den vergangenen zwei Wochen nochmals Verträge von zwei Millionen Kunden umgestellt worden, die sich aktiv um den neuen Tarif bemüht hatte, wie ein T-Mobile-Sprecher sagte. Die verbleibenden 20 Millionen Kunden müssen bis Oktober warten, um in den Genuss der neuen Tarife zu kommen.

Der drittgrößte Mobilfunkanbieter E-Plus will den sieben Millionen Kunden, die mit einer Guthaben-Karte telefonieren, vom kommenden Mittwoch an die neuen Tarife für Gespräche im Ausland berechnen. Jedoch müssen alle E-Plus-Kunden mit Laufzeit-Verträgen noch bis Ende August auf die Umstellung warten. E-Plus hatte kürzlich die Ankündigung zurückgezogen, auch einen Teil der Laufzeit-Verträge zum 1. August umzustellen. Der viertgrößte Mobilfunkanbieter O2 will die Verträge seiner elf Millionen Kunden erst Ende August umstellen.

Zu den Kunden der vier Konzerne werden in diesem Fall auch jene gerechnet, die ihren Vertrag bei einem Zweitanbieter wie Arcor oder Debitel abgeschlossen haben. Die Kunden sind nicht gleichzusetzen mit Handy-Nutzern. Denn viele Menschen in Deutschland besitzen bereits zwei oder mehr Mobiltelefone.

Ein Anruf aus dem Ausland nach Deutschland kostet mit dem neuen Eurotarif maximal 49 Cent pro Minute. Einschließlich Mehrwertsteuer sind das 58 Cent. Eingehende Anrufe kosten höchstens 24 Cent, mit Steuer rund 29 Cent pro Minute. Binnen drei Jahren sinken die Preise mit Steuern auf 51 Cent beziehungsweise 22 Cent.

In den nächsten Tagen will die EU-Kommission im Internet namentlich veröffentlichen, welche Firmen gegen die neuen Regeln verstoßen und welche sich besonders vorbildlich verhalten. Damit will die Behörde Firmen an den Pranger stellen, die ihren Kunden nicht wie vorgeschrieben bis Ende Juli die neuen Tarife schriftlich angeboten haben. Die Kommission will bis spätestens Ende 2008 prüfen, ob die Regeln für die Kunden eine Verbesserung bedeuten. Ansonsten erwägt die EU-Kommission nach eigenen Angaben die Verordnung zu verschärfen.

Wer im August in den Urlaub fährt und noch nicht auf den EU-Tarif umgestellt ist, kann sich für spezielle Ferientarife entscheiden. Oder kann bewährte Faustregeln beachten: So sollte die Mailbox ausgeschaltet bleiben, da Anrufe aus dem Ausland dorthin oft extrem teuer sind. Und wann immer möglich, sollten SMS geschrieben werden, die auch aus dem Ausland vergleichsweise günstig sind.

Bluetooth 2.1+EDR verspricht simple Geräte-Kopplung

Die von der Bluetooth-SIG angedachte Kopplung von Geräten (Pairing) in der neuen Version 2.1+EDR der Bluetooth-Spezifikation, soll den Prozess selbst deutlich vereinfachen. Dazu genügt es beide Geräte in einen Kopplungsmodus zu versetzen, indem etwa "Bluetoothgerät hinzufügen" auf einem Mobiltelefon ausgesucht wird und auf dem Headset der entsprechende Knopf gedrückt wird. Ein Austausch von PINs soll nicht mehr notwendig sein.

Andere Hersteller nutzen schon länger eine Autopairing-Funktion, die bisher jedoch nicht Herstellerübergreifend funktionierte. Die neue Technik verspricht weniger Schritte für den Nutzer, eine Verbindung binnen weniger Sekunden und eine erhöhte Sicherheit.

Für den Fall, dass ein PIN-Code genutzt werden muss, soll ein neues Verfahren ("Eavesdropper Protection") diesen besonders schützen. Die Bluetooth-SIG verspricht, dass ein sechsstelliger numerischer Code sicherer sein soll als ein 16-stelliger alphanumerischer PIN-Code. Der neue Kopplungsprozess soll zudem weniger Anfällig für "Man-in-the-Middle"-Attacken sein. Um Angriffe von Außen zusätzlich zu erschweren lässt sich für die Kopplung auch der optionale NFC-Modus (Near Field Communication) nutzen. Dazu müssen die Geräte besonders dicht aneinander gehalten werden.

NFC in Verbindung mit der vereinfachten Kopplung soll weitere Möglichkeiten bieten: In einem Demonstrationsvideo auf das die SIG verweist, wird etwa gezeigt wie mit einem Prototyp eines entsprechenden Mobiltelefons ein Foto geschossen wird und das Telefon anschließend an einen Bluetooth-fähigen Bilderrahmen (oder Drucker) besonders nah gehalten wird, dass das Bild schnell übernimmt. Für NFC müssen Geräte derzeit jedoch eine gewisse Größe besitzen. Bluetooth-Headsets sollen diesen Platz noch nicht bieten können. In der Demonstration wird zur NFC-Kopplung stattdessen die Bedienungsanleitung benutzt, in das ein zum Headset passendes NFC-Tag eingesetzt wurde. Das Handy wird an die Anleitung gehalten und anschließend verbindet es sich mit dem zur Anleitung gehörenden Headset.

Mit der neuen Bluetooth-Version soll sich auch die Leistungsaufnahme von Bluetooth-Geräte nochmals deutlich reduzieren lassen. Die Bluetooth-SIG verspricht bis zu fünf Mal längere Laufzeiten. Damit sieht sich die Bluetooth-SIG in ihrer Situation gestärkt eine Technologie zu bieten die es bei niedriger Leistungsaufnahme erlaubt vor allem kleinere Geräte miteinander zu verbinden.

Halbleiterhersteller wie Broadcom, CSR, Infineon und Texas Instruments sollen Bluetooth-2.1+EDR-Chips bereits anbieten können, die SIG erwartet erste Geräte für den Endkunden bis zum Ende des Jahres 2007.

Microsoft testet Werbung in vorinstallierter Software

Dies bedeutet wahrscheinlich, dass sich für den Endkunden nur wenig ändert - außer der neuen Werbung. Works wurde schon bisher meist kostenlos auf Fertig-PCs vorinstalliert, so dass für den Käufer selbst keine Kosten entstanden, sondern nur für den Hersteller des jeweiligen Rechners.

Die Kosten für die Vorinstallation sollen nun offenbar wegfallen, da Microsoft hofft, die gleichen oder sogar höhere Umsätze mit der werbefinanzierten Ausgabe von Works zu erzielen. Das Pilotprogramm soll in den kommenden Monaten anlaufen und bis Mitte nächstes Jahres durchgeführt werden.

Bisher hat Microsoft nur wenige Informationen zu Works 9.0 veröffentlicht. Es ist weder bekannt, welche PC-Hersteller an der Testphase teilnehmen werden, noch in welchen Ländern und Sprachen die Erprobung erfolgen soll. Nur eines steht fest - wo die Werbebanner eingeblendet werden sollen.

Die Werbung wird unter anderem im Works Task Launcher und dem Bereich am linken Bildschirmrand, wo die häufig genutzten Aufgaben zu finden sind, zu sehen sein. Die Auslieferung der Banner soll über Microsofts eigene Infrastruktur erfolgen, wie es schon bei Windows Live Mail Desktop der Fall war.

Ob auch andere Microsoft-Produkte, die die PC-Hersteller vorinstallieren, künftig mit Werbebannern "ausgerüstet" sein werden, steht offenbar noch nicht fest. Sollte die Testphase bei Works 9.0 erfolgreich verlaufen, scheint dies jedoch durchaus wahrscheinlich.

Handy und Internet billiger - Festnetz teurer

Der Trend zu Preissenkungen für die Nutzung von Internet und Mobilfunk und zu Preissteigerungen beim Festnetz setzt sich fort. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, lagen die Preise für die Internetnutzung im Juli um 5,8 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Gegenüber dem Vormonat seien die Preise um 0,4 Prozent gefallen.

Das Mobiltelefonieren wurde den Statistikern zufolge gegenüber Juli 2006 um 2,8 Prozent billiger. Im Vergleich zum Juni hätten die Kosten um 0,5 Prozent nachgegeben. Bereits im Juni waren die Kosten für Internetnutzung und Mobiltelefonieren im Jahresvergleich deutlich gesunken.

Dagegen stiegen die Kosten für das Telefonieren im Festnetz der Statistik zufolge im Juli weiter an. Nachdem bereits im Juni auf Jahressicht eine Verteuerung festgestellt worden war, hätten die Kosten im Juli gegenüber dem Vorjahr um 1,7 Prozent zugenommen. Im Vergleich zum Vormonat seien die Kosten um 0,1 Prozent gefallen.

Insgesamt wird Telekommunikation teurer
Insgesamt waren die Telekommunikationsdienstleistungen - also Festnetz, Mobilfunk und Internet - im Juli laut Statistik um 0,3 Prozent teurer als ein Jahr zuvor.

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