Mittwoch, 11. Juli 2007

Handy-TV: 30 Minuten täglich

Bei der Fußball-WM in Deutschland war Handy-TV ein Flop. Nun will man es in Österreich mit Hinblick auf die EM 2008 erneut versuchen. Bei einem Pilotprojekt der Plattform mobile tv austria nutzten die rund 1000 Tester in Wien die Technik vor allem am Vorabend unter der Woche zu Hause. Weshalb sie nicht einfach den Fernseher aufdrehten, verschweigt der Bericht.

Die Politik arbeitet an den gesetzlichen Rahmenbedingungen für DVB-H, bekannt als Handy-TV. Die von ORF und Mobilkom getragene mobile tv austria versucht bereits jetzt, das Nutzerverhalten zu erkunden. Nach der Nutzung in der Wohnung folgt der Empfang in öffentlichen Verkehrsmitteln. Das ist angesichts der bekannten Handymanie in U-Bahnen und Bussen nicht überraschend. Schließlich wurde der Abruf nach Sparten erhoben, wobei Nachrichten vor Musikclips, Serien und Sport-Beiträgen führen. Die meisten Testuser gaben an, mehr Sport und Nachrichten sehen zu wollen.

Verbesserungsmöglichkeiten orteten die Tester in punkto Akkubetriebszeiten und bedienerfreundliche Endgeräte. Probleme mit Empfangsstörungen in den Randgebieten der Versorgung und Verzögerungen bei der Übertragung sollen bis zum Start des Echtbetriebs der Vergangenheit angehören, verspricht die Plattform.

Ob die Angebote tatsächlich angenommen werden, bleibt abzuwarten. Bislang sind die Erfahrungen in Europa nicht besonders ermutigend. Während koreanische Besitzer entsprechender Endgeräte 52 Minuten täglich fernsehen, finden Briten mit 18 Minuten Handy-TV ihr Auslangen.

Einheitlicher Standard
Für Handy-TV existieren zurzeit die Standards DVB-H (Digital Video Broadcasting for Handhelds), DMB (Digital Media Broadcasting) und MediaFlo. Die für Telekommunikation zuständige EU-Kommissarin Viviane Reding will DVB-H als Standard durchsetzen, um dem Fernsehen auf Mobiltelefonen eine Marktchance zu eröffnen.

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