Montag, 9. Juli 2007

Sony senkt Preis für die PlayStation 3

Die Standard-Spielekonsole mit einer 60-Gigabyte-Festplatte soll am weltgrößten Markt um 100 Dollar oder 17 Prozent billiger werden, wie der japanische Elektronikkonzern am Montag ankündigte. „Wir erwarten, dass sich der Absatz dadurch verdoppelt“, sagte Jack Tretton, Chef von Sony Computer Entertainment America. Für Europa sind bislang keine solchen Preissenkungspläne bekannt.

Der neue Preis von 500 Dollar liegt rund 20 Dollar über dem für die teuerste Version der Xbox von Microsoft. Zudem kostet die PS3 noch immer doppelt so viel wie Nintendos-Verkaufsschlager Wii, der mit einer innovativen Steuerung punkten kann. Dennoch zeigten sich Branchenexperten überzeugt, dass die Preissenkung mehr Käufer für die mit modernster Technologie voll gestopfte PS3 anlocken wird. Michael Pachter, Analyst bei Wedbush Morgan, hält eine Verdopplung zwar für übertrieben, rechnet aber mit einer Steigerung der Verkäufe um 50 Prozent auf dann 120.000 Stück im Monat. Das Wichtigste sei, dass Sony mit dem Schritt den Verbrauchern entgegenkomme und die Kosten offenbar allmählich in den Griff kriege. Die Absatzprobleme mit der PS3 bescherten der Spielesparte von Sony zuletzt tiefrote Zahlen.

Erst Ende vergangener Woche hatte Sony-Präsident Ryoji Chubachi erklärt, der Konzern plane derzeit keine Preissenkungen. Dennoch rechneten viele Analysten wenige Tage vor Beginn der Branchenmesse E3 in Santa Monica mit einem solchen Schritt. Sowohl die Xbox als auch die Wii verkaufen sich in den USA deutlich besser als die PS3. So können Interessenten beispielsweise das Nintendo-Gerät, das seit acht Monaten auf dem Markt ist, oftmals gar nicht kaufen, weil es in den Läden vergriffen ist. Zuvor hatte Sony mit dem Vorgängermodell, der PlayStation 2, noch jahrelang den Markt für Spielekonsolen mit einem Gesamtvolumen von 30 Milliarden Dollar dominiert.

Wir haben die Produktionsprobleme hinter uns gelassen und können nun die Einsparungen in diesem Bereich an unsere Kunden weitergeben“, sagte Sony-Manager Tretton. Sony hatte die PS3, die unter anderem auch einen DVD-Spieler auf Basis des hoch auflösenden Standards Blu-Ray beinhaltet, Ende vergangenen Jahres auf den US-Markt gebracht. Der hohe Preis und ein Mangel an attraktiven Spielen sorgten aber von Anfang an für eher schwache Nachfrage. Zudem lief die Produktion nur schleppend an, weshalb der Konzern auch den Marktstart in Europa auf März verschieben musste. In Deutschland kostet das Standard-Gerät 599 Euro. Üblicherweise werden die Preise in den verschiedenen Märkten nicht gleichzeitig, sondern nach und nach angepasst.

Sony setzt nun darauf, rechtzeitig vor Beginn des wichtigen Weihnachtsgeschäfts viele Verbraucher umzustimmen. Die Japaner bringen auch eine neue Version der größeren PS3 mit einer Festplatte von 80 Gigabyte auf den Markt. Zudem setzt Sony auch darauf, von den jüngst eingeräumten Reparaturproblemen bei der Xbox profitieren zu können. „Wir sind besonders stolz darauf, dass die PS3 die geringsten Ausfallraten aller Playstations hat - das ist absoluter Goldstandard“, betonte Tretton. Wegen der jüngsten Negativ-Schlagzeilen mit der Xbox rechnen Experten damit, dass Microsoft bald mit niedrigeren Preisen nachziehen wird. Für Japan, wo die Xbox-Verkäufe dem Absatz der Konkurrenzgeräte hinterherlaufen, hat der Konzern nach Angaben des dortigen Chefs aber vorerst keine solchen Pläne.

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